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PFLEGESTELLEN |
Als Pflegestelle nehmen Sie ein Tier übergangsweise in Ihrer Familie auf und
betreuen es bis ein endgültiges Zuhause für Ihr Schützling gefunden
wurde. Das Tier ist i.d.R. tierärztlich untersucht, auf verschiedene Krankheiten
getestet, geimpft, gechipt, meist auch kastriert, verfügt über einen
gültigen EU-Heimtierausweis und sollte über die Tierschutzorganisation
versichert sein. Es entstehen Ihnen als Pflegestelle keine Kosten. Einzelheiten
werden in einem Pflegevertrag geregelt.
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Sinn und Zweck von Pflegestellen |
- Viele Tierschutzorganisationen besitzen im Ausland keine eigene Auffangstation,
in der Tiere aus einer Tötungsstation, die zur Vermittlung vorgesehen
sind, in Sicherheit gebracht werden können, bis ein neues Zuhause für
sie gefunden wurde. Solche Organisationen sind zur Rettung der Tiere dringend
auf Flugpaten und Pflegestellen angewiesen, um ein Tier nach Deutschland ausfliegen
zu können.
- Es gibt immer wieder Tiere, die sich in einem sehr schlechten Allgemeinzustand
befinden, tierärztlich versorgt werden müssen, aufgrund schlechter
Erfahrungen traumatisiert sind oder mit den Lebensbedingungen in der Auffang-
oder Tötungsstation nicht zurecht kommen. Solche "Notfelle" benötigen
schnellstmöglich eine Pflegefamilie, in der sie die notwendige Betreuung
und Zuwendung erfahren, aufgepäppelt und gesundgepflegt werden.
- Auch für Welpen, die stets eine persönliche und intensive Betreuung
benötigen, und vor allem in den kalten Wintermonaten vom akuten Erfrierungstod
bedroht sind, ist eine Unterbringung in Pflegestellen lebenswichtig.
- Die Unterbringung in einer Pflegestelle erhöht die Vermittlungschance eines
Tieres erheblich. Durch die Integration des Tieres in die Familie kann sein Wesen
besser eingeschätzt und der passende Tierhalter gefunden werden. Ausserdem
können Interessenten das Tier in seiner Pfegefamilie besuchen und kennenlernen.
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Dauer |
Ein Tier bleibt i.d.R. in seiner Pflegefamilie bis ein endgültiges Zuhause für es
gefunden wurde. Wie lange es dauert bis ein Tier vermittelt ist, kann niemand vorhersagen.
Erfahrungsgemäß wohnt ein Pflegetier ca. 3 bis 8 Wochen bei Ihnen. Bei
"Problemfellen" kann es schon mal länger sein. Seriös arbeitende Tierschutzorganisationen
stehen Ihnen während dieser Zeit mit Rat und Tat zur Seite.
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Kosten |
Als Pflegestelle kommen i.d.R. keine Kosten auf Sie zu. Sofern eine tierärztliche
Betreuung des Tieres oder Medikamente erforderlich sind, werden die Kosten hierfür
normalerweise von der Tierschutzorganisation übernommen. Selbst für die Futterkosten
kommen viele Organisationen auf, wobei die meisten Pflegestellen Ihren Schützlingen freie
Kost und Logie gewähren. Klären Sie die Kostenfrage vor Übernahme eines Pflegetieres
bitte mit der jeweiligen Tierschutzorganisation ab!
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Vermittlung des Pflegetiers |
Um die Vermittlung Ihres Pflegetieres in ein neues Zuhause kümmert sich
die Tierschutzorganisation. Ihre Aufgabe ist es lediglich,
Interessenten auf Anfrage Auskunft über die Eigenschaften des Pflegetieres zu geben und
ggfs. Besuchsmöglichkeiten zu bieten, um das Tier persönlich kennenzulernen.
Wer schont etwas Erfahrung in der Tierschutzarbeit hat, kann sich mit Einverständnis
der Tierschutzorganisation selbst aktiv um die Vermittlung seines Pflegetieres
bemühen und ggfs. auch Vor- und Nachkontrollen übernehmen.
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Voraussetzung |
- Wer sich als Pflegestelle zur Verfügung stellen möchten, muss
vor allem Zeit und ein Herz für Tiere haben. Sie sollten Ihrem
Pflegetier Aufmerksamkeit, Zuneigung und Geduld entgegenbringen.
- Einfühlungsvermögen und Erfahrung im Umgang mit Tieren sind erforderlich.
Zwar sind die meisten Tiere "pflegeleichte" und überaus dankbare Mitbewohner,
denn noch gibt es fallweise auch Tiere, die z.B. aufgrund schlechter Erfahrungen
in der Vergangenheit ängstlich sind, in bestimmten Situationen unangemessen reagieren
oder alltägliche Dinge wie Auto fahren oder Gassi gehen an der Leine noch nicht
kennen. Zu beachten ist auch, dass gerade Welpen und Hunde, die noch nie im
Haus gehalten wurden, nicht stubenrein sind und dies mit Ihrer Hilfe erst noch
erlernen müssen.
- Tierschutzorganisationen machen bei Ihren Pflegefamilien Vorkontrollen, um
sicherzustellen, dass das Pflegetier dort in guten Händen ist und artgerecht
gehalten wird. Sie vermitteln dann unter Berücksichtigung der jeweiligen
Wohn- und Lebenssituation das zur Pflegefamilie passende Pflegetier.
- Wenn Sie zur Miete wohnen, muss die Genehmigung des Vermieters vorliegen,
ein Tier halten zu dürfen.
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Pflegevertrag |
Zwischen Pflegestelle und Tierschutzorganisation wird ein sogenannter Pflegevertrag geschlossen,
der die Rechte und Pflichten beider Seiten regelt.
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weitere Informationen |
"Pflegestellen für Tiere"
Quelle: hr fernsehen, "Herrchen gesucht"
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